Die meisten, falls nicht alle Einstellungen von BRLTTY, sind durch das Konfigurationsmenü konfigurierbar. Jene, die es nicht sind (z.B. die Cursorbewegungsleistung), können dauerhaft durch Modifizieren des Quellcodes und durch Neuübersetzen geändert werden.
BRLTTY benützt zwei Braille -Übersetzungstabellen, um die Umsetzung von Zeichen und Attributen in die Punktkombination festzulegen. Die erste und wichtigste ist die Textübersetzungstabelle.
BRLTTY wird am Anfang so eingestellt, daß es North American Braille
Computer Code (NABCC) benützt. BRLTTY hat jedoch, ebenso wie die
Standard-Textübersetzungsdatei (us.tbl
), vier alternative
Tabellen: french.tbl
, german.tbl
, simple.t l
und
uk.tbl
. S. Abschnitt
Befehl für Zeilenoptionen für Details bei der Benützung von alternativen
Übersetzungstabellen.
Die Attributübersetzungstabelle wird benützt, wenn sich BRLTTY im
Attributanzeigemodus befindet. Derzeit gibt es nur die
Standardtabelle, also attrib.tbl
. Diese wurde so entworfen, daß
jeder Punkt ein Bit des Attributbytes wiedergibt, und zwar mit d r
Vordergrundfarbe auf der rechten Seite (Punkte 4,5,6,8) und der
Hintergrundfarbe auf der linken Seite. Ein Vordergrundbit, das
eingeschaltet ist, oder ein Hintergrundbit, das ausgeschaltet ist,
ruft den entsprechenden Punkt hervor: diese seltsame Logik verhilft in
der Praxis zur Lesbarkeit der üblichsten Attribute.
Diese Übersetzungstabellen sind 256-byte Binärdateien. Der Zeichen-Attribut-Wert wird als Index in die Datei benützt, das Byte in jener Lage gibt die entsprechende Punktkombination.
Die Umsetzung von der Bit-Nummer in die physische Punktposition variiert von Anzeige zu Anzeige und kann ziemlich willkürlich sein. Es ist daher ein Standardisierungsversuch gemacht worden, wobei die Wirkung jedes Bits in einem Tabelleneintrag definiert urde. Die Braille-Anzeigetreiber leisten dann jede für die Anzeige notwendige Einstellung.
Punkt 1 (oben links)
Punkt 4 (oben rechts)
Punkt 2 (unten 1)
Punkt 5 (unten 4)
Punkt 3 (unten 2)
Punkt 6 (unten 5)
Punkt 7 (unten links)
Punkt 8 (unten rechts)
In jedem Fall bedeutet ein gesetztes Bit, daß der entsprechende Punkt vorhanden ist.
Zwei kleine Hilfsprogramme, txt2tbl
und tbl2txt
, werden für
die leichte Handhabung dieser Übersetzungsdateien bereitgestellt.
Die Dateinamen der bei der Übersetzung festgelegten Tabellen werden in
Makefile
definiert. Alle Änderungen, die Sie dabei machen, werden
einen Effekt auf die Neuübersetzung der Software ausüben. Sie können
jedoch eine alternative Textübersetzungstabelle benützen; s. Abschnitt
Befehl für Zeilenoptionen.
txt2tbl
und tbl2txt
sind einfache Programme, um zwischen
Binärtabellendateien und einer Textdarstellung zu übersetzen (wie von
einigen DOS-Treibern benützt). Sie können benützt werden, um
Textübersetzungsdateien zu schaffen oder zu modifizi ren, und zwar
ohne Notwendigkeit, in die Binäreditoren und die Hexadezimalzahlen zu
gehen.
Um jedes dieser Programme zu benützen, schreiben Sie:
progname input output
Es gibt keine anderen Kommandozeilenoptionen.
In der Textdarstellung wird jeder Tabelleneintrag als eine Zeile geschrieben. Der aktive Teil der Zeile besteht aus allen Zeichen zwischen dem ersten Klammernpaar --- diese Hilfsprogramme ignorieren alle anderen Zeichen.
Zwischen den Klammern sind Zahlen, welche die Einstellung des entsprechenden Braille-Punkts wiedergeben (s. oben). Offsets in die Binärtabellendatei werden der Reihe nach von 0 bis 255 zugewiesen.
Zum Beispiel könnte die 91zigste Zeile (ASCII 90 = `Z' ) in der Tabelle so ausschauen:
90 (1 3 567 )
convtable
ist ein Filter, um Braille-Tabellen zwischen
verschiedenen Binärformaten zu übersetzen: BRLLTY-Norm; der Norm, die
von Tieman B.V. benützt wird, und derjenigen, die sowohl von Alva
B.V. als auch von Telesensory Systems Inc. benützt wird.
Geben Sie z. B. ein:
convtable src dest < input >
output
wo src und dest s für Norm
(BRLTTY)- , t für Tieman- oder a für Alva/TSI-Umsetzungen
sein können.